ASP und KSP

Afrikanische Schweinepest (ASP)

Die ASP ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die sich auf Haus- und Wildschweine beschränkt. Menschen und andere Tiere stecken sich weder über den Verzehr von Schweinefleisch noch über direkten Tierkontakt an.

Die ASP ist anzeigepflichtig!

Ausführliche und aktuelle Informationen zur ASP finden Sie auf der Homepage des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: http://www.tierseucheninfo.niedersachsen.de 

Klassische Schweinepest (KSP)

Übertragung

Hauptüberträger sind virusausscheidende Schweine sowie virushaltige Speise- und Schlachtabfälle. Die Virusausscheidung mit Harn und Speichel und durch Nasen-, Rachen- und Augensekret kann bereits einen Tag nach der Infektion beginnen. Diese hält bis zum Tod des Tieres an und kann bei chronisch Erkrankten über Monate andauern. Die natürliche Infektion erfolgt in der Regel durch die Futteraufnahme. Das Virus kann aber auch durch den Deckakt übertragen werden.

Durch Vektoren wie Transportfahrzeuge, Stallgerätschaften, Futter, Einstreu sowie tierärztliches Instrumentarium ist ebenfalls eine Übertragung möglich. Häufigste Einschleppungsursache ist der direkte Kontakt zwischen infizierten und nicht infizierten Tieren. Der Handel und das Umsetzen von Schweinen spielen dabei eine wichtige Rolle. In diesem Zusammenhang erweisen sich inapparent, latent, chronisch und atypisch erkrankte Schweine als äußerst gefährlich. Dies gilt ebenfalls für Schweine, die eine Infektion überstanden haben und weiterhin Virusträger sind, sowie für lebend geborene Ferkel infizierter Sauen, wenn sie durch die Kolostralmilch Antikörper aufgenommen haben. Solche Ferkel erkranken inapparent und sind über einen längeren Zeitraum Virusträger.

Eine besondere Bedeutung für die Verbreitung der Schweinepest (KSP und ASP) hat neben dem Tierhandel das unerlaubte Verfüttern von Speiseresten. Deshalb dürfen auch die Speisereste aus der eigenen Küche nicht an Schweine verfüttert werden. Eine weitere besondere Gefährdung besteht durch nicht untersuchtes, erlegtes Schwarzwild, das im eigenen Betrieb abgeschwartet wird. Dies gilt vor allem für Jäger, die in Bezirken, in denen die Afrikanische Schweinepest grassiert, die Jagd ausüben und das erlegte Wild im eigenen Haushalt verarbeiten.

Klinik

Der typische Seuchenverlauf beginnt auch in größeren Beständen mit Einzelerkrankungen und wird vorwiegend durch Kontakt von Tier zu Tier übertragen. Massenerkrankungen treten erst nach der Viruspassage im Bestand auf. Häufig verenden im akuten Stadium vor allem Schweine in gutem Ernährungs- und Gesundheitszustand. Erstes Anzeichen der Seuche ist aber meist eine allgemein erhöhte Sterblichkeit, von der zunächst Ferkel, danach Läufer und im weiteren Verlauf erst die Alttiere betroffen sind. Leichte Anstiege der Sterblichkeit sind in der Regel nur durch eine wöchentliche Summation der verendeten Tiere feststellbar.

Die Inkubationszeit beträgt in der Regel 2 bis 9 Tage, bei schwach virulenten Stämmen kann sie bis zu drei Wochen und mehr betragen. Etwa am zweiten bis dritten Tag kommt es noch vor Einsetzen der klinischen Veränderungen zu einem Temperaturanstieg bis etwa 41,5 °C. In perakuten Fällen sterben plötzlich einzelne Tiere, während der Rest des Bestandes gesund erscheint. Die ersten sichtbaren Zeichen des Krankheitsgeschehens sind verminderte Futteraufnahme, große Hinfälligkeit, Schwanken der Nachhand oder gekreuzte Hinterbeine im Stehen. Frühzeitig tritt auch eine Lidbindehautentzündung mit Tränenfluss und Verklebungen an den geschwollenen Lidrändern auf. Auf der Haut findet man gerötete Flecken, die sich zu blauroten Verfärbungen insbesondere an Ohren, Gliedmaßen und Schwanz entwickeln. Anfangs können die Tiere auch Verstopfung zeigen, die aber oft rasch in Durchfall übergeht.

Im akuten Stadium der Seuche verenden erkrankte Schweine innerhalb der ersten zwei Wochen. Danach spricht man vom chronischen Verlauf der Erkrankung, welcher mit leichteren Krankheitserscheinungen einhergeht. Infektionen mit weiteren Krankheitserregern, besonders des Respirations- und des Digestionstraktes, beherrschen das klinische Bild. In chronisch verseuchten Betrieben kommt es zu Aborten und Sterilität der Sauen. Dieses Bild dürfte eigentlich bei den heutigen Erkenntnissen über Verlauf und Reglementierung der Seuche nicht mehr anzutreffen sein.

Die atypische Verlaufsform der Schweinepest geht mit milden, länger anhaltenden Krankheitserscheinungen einher. Morbidität und Mortalität sind gering. Es erkranken hauptsächlich Ferkel und Läufer, die dann in ihrer Entwicklung zurückbleiben (Kümmerer). Die Inkubationszeit ist auf 3 Wochen und mehr verlängert. Wegen der fehlenden typischen klinischen, pathologisch-anatomischen und histologischen Schweinepestmerkmale ist die klinische Diagnostik der atypischen Verlaufsform schwierig. Deshalb sollten in unklaren Fällen immer auch Proben für die Labordiagnostik entnommen werden.

Vorkommen und Bedeutung

Die KSP (classical swine fever - CSF), auch europäische Schweinepest, ist eine perakut bis chronisch verlaufende, hochansteckende, fieberhafte Viruserkrankung und auf Haus- und Wildschweine beschränkt. Ein Ausbruch der KSP führt zu immensen wirtschaftlichen Schäden.

Deutschland wurde von der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) in Paris der Status „Frei von klassischer Schweinepest“ anerkannt.

Das Virus der Klassischen Schweinepest ist gegen die verschiedensten Umwelteinflüsse sehr resistent. Kälte konserviert das Virus. In gefrorenem Fleisch und Organen bleibt der Erreger monate- bis jahrelang infektiös. Ebenso übersteht es Kühlschranktemperaturen einige Wochen. Durch Hitze wird der Erreger relativ schnell inaktiviert, ebenso durch PH-Werte unter 3,0 und über 12. In Pökelfleisch, gesalzenen Därmen und Räucherfleisch kann sich das Virus monatelang bis zu ca. 3 Jahren halten, durch Kochen wird es aber sicher abgetötet. In getrockneten Körperflüssigkeiten und Exkrementen bleibt es bis zu 40 Tage infektiös. Dung lässt sich durch Selbsterhitzung bei Temperaturen von über 60° C in der Dungpackung in 8 bis 14 Tagen entseuchen. In der Gülle kann das Virus noch mehrere Wochen infektiös bleiben.

Für den Menschen und andere Haustierarten ist die KSP nicht gefährlich.

Bekämpfungsmaßnahmen

Die KSP ist anzeigepflichtig!